Eines unserer wichtigsten Anliegen um Deutschland gerechter zu machen ist, Bildung von der Kita bis zu Meisterschule oder Studium gebührenfrei zu machen. Gleichzeitig soll der Bund massiv in Bildung investieren, damit unsere Kinder in guten Gebäuden, mit gutem Personal und ordentlicher Verpflegung betreut werden. Das muss uns unsere wichtigste Ressource, die Bildung unserer Kinder, unbedingt Wert sein.
Dies ist nicht nur eine Gerechtigkeitsfrage, sondern auch eine sehr große finanzielle Entlastung für junge Familien. Diese macht sich sofort in der Familienkasse bemerkbar.
Kindergartengebühren sind besonders ungerecht
Gebühren für die u3 oder ü3 Betreuung sind besonders ungerecht:
- Ihre Höhe ist abhängig vom Bruttogehalt der Eltern. Es gibt kaum Posten, die sich auf diese Addition der Elterngehälter anrechnen lassen. Das ist absurd.
- Die Einstiegshöhe, ab der man Gebühren bezahlen muss, schwankt enorm. In Pulheim muss man bereits bei 12.000 Euro Jahresbruttogehalt Gebühren bezahlen. In Bergheim dagegen erst, wenn man 25500 Euro verdient.
- Die Grenze ab der der Maximalbetrag fällig ist schwankt ebenfalls stark. In Kerpen liegt man bereits mit 73.000 Euro Jahresbrutto in der obersten Kategorie, während Frechen erst bei 150.000 Euro die Kappungsgrenze hat.
- Der fällige Maximalbetrag schwankt ebenfalls sehr stark.
- Der zweite ganz entscheidende Faktor für die Höhe der Elternbeiträge ist der Wohnort. Sie glauben die Gebühren ähneln sich? Hier sind einige ganz konkrete Beispiele die zeigen, wie unterschiedlich Familien belastet werden:
Beispiel 1: 35.000 Euro Bruttojahresgehalt, u3-Betreuung für 45 Stunden in der Woche

Das bedeutet eine Mehrbelastung für die Kerpener Familie von 876 Euro im Jahr. Oder anders ausgedrückt:

Beispiel 2: 49.500 Euro Bruttojahresgehalt, ü3-Betreuung für 35 Wochenstunden

In Pulheim werden pro Monat 139 Euro fällig, in Frechen aber nur 77 Euro. Das macht im Jahr eine Mehrbelastung von 744 Euro, nur weil die Familie zufällig in Pulheim wohnt.
Fazit
Diese Gebühren sind aus mehreren Gründen ungerecht. Dies allein ist schon ein guter Grund sie abzuschaffen. Ihr Wegfall würde Familien aber auch immens finanziell entlasten. Also: Weg mit den Kita-Gebühren! Es ist Zeit für mehr Gerechtigkeit!
Übrigens:
In NRW wurden von der SPD-geführten Landesregierung die Gebühren im letzten Kindergartenjahr bereits abgeschafft. Hätte die SPD die Landtagswahl im Mai gewonnen, so wären ab 2018 auch die Gebühren für die weiteren Jahre entfallen. Sie haben bei der Bundestagswahl also die Chance, sich diese finanzielle Entlastung doch noch zu sichern. Also beide Stimmen SPD!
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Weitere Beispiele
Beispiel 3: 24.800 Euro Jahresbruttogehalt, ü3-Betreuung für 45 Wochenstunden

Wer mit nur 24.800 Euro im Jahr auskommen muss (vor Steuern!), der zahlt in Kerpen fast doppelt so viel (83 Euro) wie in Elsdorf (42,01 Euro). Auf das ganze Jahr berechnet bedeutet das eine Mehrbelastung von fast 492 Euro.
Beispiel 4: 72.000 Euro Jahresbrutto, u3-Betreuung für 25 Stunden pro Woche

225 Euro Hürth
Während Eltern in Hürth 225,50 Euro bezahlen, kommen die Pulheimer Familien mit 153,00 Euro aus. Im Jahr macht das 870 Euro weniger in der Familienkasse, nur weil man in Hürth lebt.