Mit eigenem Wohnungsbau dem Fachkräftemangel begegnen

SPD fordert Gründung einer kreiseigenen Gesellschaft für geförderten Wohnungsbau, deren Wohnraum vorrangig für Beschäftigte aus dem sozialen Bereich bestimmt sein soll.

„Der Wohnungsmangel im Kreis ist weiter ein großes Problem und er wird perspektivisch auch erst einmal nicht besser. Das fehlende Wohnungsangebot ist ein echter Standortnachteil. Gerade für Beschäftigte in sozialen Bereichen wie Pflege oder Erziehung ist eine Wohnung in vielen Städten des Kreises kaum zu finanzieren. Das ist auch ein Problem für Kommunen und Wohlfahrtsverbände, die ihre vielen freien Stellen in diesen Bereichen kaum besetzt bekommen. Hier wollen wir ansetzen“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Dierk Timm.

Das Rezept sei nicht neu, betont Iris Heinisch, Pflegeexpertin und SPD-Kreistagsmitglied. In Bonn sei man mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Dort seien im Krankenhausbereich Stellenausschreibungen in Verbindung mit einer Personalwohnung viel öfter erfolgreich. Die Stadt stelle nun ein Grundstück für genossenschaftlichen Wohnungsbau bereit, drei freie Wohlfahrtverbände beteiligen sich. Der perspektivische Mangel an Pflegeplätzen im Kreis sei eklatant, betont Heinisch. Hier bestünde, wie auch im Erziehungsbereich ein Fachkräftemangel.

Helmut Halbritter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Kreissozialausschuss ergänzt: „Das Personal kann sich den Arbeitgeber aussuchen. Natürlich wollen die meisten wohnortsnah arbeiten, schon aus Kostengründen. Da fällt die Entscheidung regelmäßig gegen ein Angebot im Rhein-Erft-Kreis, wenn die Miete hier den halben Arbeitslohn auffrisst. Ganz ähnlich sieht es auch bei vielen Verwaltungspositionen aus.“

Zur Finanzierung wollen die Sozialdemokraten Mittel umwidmen, die für eine Grundstücksgesellschaft bereits im Haushalt stehen. Die Mittel sind eigentlich für den Erwerb der Boelcke-Kaserne in Kerpen gedacht.

Halbritter: „Es ist aktuell nicht damit zu rechnen, dass diese in der kommenden Haushaltsperiode erworben werden kann. Stattdessen halten wir es für dringend geboten, endlich die riesigen Bedarfe an gefördertem Wohnraum zu bedienen.“

Der Antrag im Wortlaut:

Antrag zum Kreisausschuss am 16.03.2023: Wohnungsbauinitiative gegen den Fachkräftemangel

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