„Wiederaufbau der Infrastruktur muss als Chance genutzt werden!“

Ab 6. September fahren wieder Züge zwischen Euskirchen und Köln. Südlich von Euskirchen und in vielen anderen von der Flut betroffenen Teilen des Rheinlands müssen die Schienenwege aber fast vollständig erneuert werden. Dabei sollten überfällige Modernisierungen, wie lange geplante Elektrifizierungen, direkt eingeplant werden.

Trümmerberg mit Bagger bei Erftstadt
Bild: hochhausen

Statt 1:1 Wiederherstellung will die SPD überfällige Modernisierung endlich umsetzen

„In der Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland gab es ein überparteiliches Votum, dass der Wiederaufbau etwa der völlig zerstörten Bahnstrecken südlich von Erftstadt unbedingt mit der längst überfälligen Elektrifizierung einhergehen muss“, berichtet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Erft und Aufsichtsratsvorsitzende des NVR, Dierk Timm. Statt der bloßen Wiederherstellung des alten Zustands, solle die Elektrifizierung direkt mitumgesetzt werden und moderne Leit- und Sicherheitstechnik verbaut werden.

Sharpic Dierk Timm mit den Hautforderungen zum Wiederaufbau

„Es wäre ein Schildbürgerstreich wenn wir die Strecken wieder in einen Zustand versetzen, der schon vor der Katastrophe dringend verbesserungsbedürftig gewesen ist. Hier sind Bund, Land und Bahn jetzt gefordert die nötigen Planungen und Finanzierungen rasch klar zu machen.“, betont Timm.

Dagmar Andres, SPD-Bundestagskandidatin für den besonders schwer vom Hochwasser getroffenen Kreis Euskirchen, Erftstadt und den südlichen Rhein-Erft-Kreis ergänzt: „Der Wiederaufbau der zerstörten Schieneninfrastruktur muss so schnell wie möglich beginnen. Das braucht die Region südlich von Euskirchen unbedingt. Jetzt muss eine moderne Infrastruktur geschaffen werden. Damit könnten, als Folge der Katastrophe, wenigstens Verkehrswende und Klimaschutz deutlich vorankommen und das wirtschaftliche Potential der Region gestärkt werden.“

Einig sind sich Andres und Timm, dass nun keinesfalls ein jahrzehntelanger Planungs- und Vorbereitungsmarathon kommen darf, bevor wieder Züge rollen.

„Natürlich muss der Wiederaufbau sorgfältig geplant sein. Auch müssen die richtigen Lehren aus der Katastrophe bei Streckenführungen und Siedlungssteuerung gezogen werden. Das geht nicht von heute auf morgen.“, erläutert Timm. Aber Andres betont: „Beim Wiederaufbau können und müssen wir zeigen, dass wir rasch gute Arbeit leisten können. Dazu muss die Finanzierung stimmen, die Planungs- und Genehmigungsebenen müssen gut ausgestattet sein, damit sie zügig arbeiten können. Und es müssen Wege gefunden werden, um rechtssicher und transparent, mit frühzeitiger Bürgerbeteiligung die Vorhaben sprichwörtlich auf die Schiene zu setzen. Wir können die Katastrophe nicht ungeschehen machen. Aber da wo es möglich ist, sollten wir klug mit dem Wiederaufbau bessere Lösungen umsetzen.“

 

gemeinsame Resolution der Verbandsversammlung des Zweckverband NVR