Hier wurde von CDU und Grünen pauschal ein Etatposten mit 50.000 Euro jährlich durchgewunken, weil „Wasserstoff ein Zukunftsthema“ sei. Leider fehlt es an Konkretisierungen, was mit dem Geld passieren soll oder wie man beim Thema Wasserstoff agieren möchte.
Abgelehnt wurde aber der lange überfällige Wiedereintritt in den Verein HyCologne e.V. Dieser treibt seit Jahren mit großem Erfolg den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft voran. Gerade erst war man an dem mit einem dritten Stern der ZRR ausgezeichneten Wasserstoffprojekt der Stadt Bedburg beteiligt. Und HyCologne ist maßgeblich dafür, dass die RVK schon lange dabei ist die Busflotte auf Wasserstoffantrieb umzurüsten, während die Kreisgesellschaft noch evaluiert, welche umweltfreundliche Antriebslösung es denn nun werden soll.
Timm:
„Aktuell laufen im Verein diverse Projekte, die die Wasserstoffwirtschaft in der Region voranbringen, aber Jamaika möchte nicht, dass der Kreis sich daran beteiligt. Wieder mal geht es der ideenlosen CDU-Grünen-Koalition nur darum den Anschein von Geschäftigkeit zu entwickeln, anstatt wirklich was voranzubringen.
Dass die Mehrheitskoalition nun einen Etatposten schaffen will ist schön und gut, auch wenn es bezeichnend ist, dass die Begründung des Antrags über ein stumpfes „irgendwas mit Wasserstoff“ nicht hinauskommt. Ein konkreter Schritt wäre es, dem erfolgreichen Netzwerk HyCologne wieder beizutreten.
Unser Kreis kann als Wasserstoffkreis auch zukünftig Motor unserer Industrie sein. Es gibt hier bereits zahlreiche Projekte und Initiativen. Jetzt gilt es die Chance zu ergreifen.“
Hintergrund:
Wasserstoff wurde von Finanzminister Olaf Scholz als Schlüsseltechnologie für den klimaneutralen Umbau der deutschen Wirtschaft identifiziert und dementsprechend zu einem Förderschwerpunkt der Bundespolitik gemacht. Und während auch im Kreis Düren eigene Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff errichtet werden sollen und Modellregionen für Schienenverkehr auf Wasserstoffbasis entstehen oder trotz fehlender Unterstützung des Kreises die Städte Brühl, Wesseling und Hürth Teil des Förderprojekts H2R-Wasserstoff Rheinland werden, ist es dem Rhein-Erft-Kreis selbst noch nicht gelungen, in diesem Themenfeld irgendetwas auf die Beine zu stellen.
Der Antrag der Jamaikakoalition lässt die Möglichkeit eines Vereinsbeitritts offen. Es besteht also noch Hoffnung, dass dieser in Zukunft doch noch erfolgt, auch wenn Jamaika wieder einmal nicht in der Lage war, einem SPD-Antrag zuzustimmen.
Mehr zu diesem Thema:
Antrag zum Kreisausschuss am 22.04.2021: Mitgliedschaft im Verein HyCologne
Anfrage zum Kreisausschuss am 10.12.2020: Wasserstoffwirtschaft