Im Rahmen einer Klausurtagung hat sich die Pulheimer SPD-Fraktion intensiv mit der „Verkehrssituation in und um Pulheim“ befasst. Wie der gesamte Rhein-Erft-Kreis wird auch Pulheim in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Bereits heute ist die Belastung durch das Verkehrsaufkommen in vielen Stadtteilen nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten sehr groß. Der weitere Wachstum der gesamten Region wird sich auch durch mehr Verkehr auf Pulheim auswirken. Es ist deshalb klar, dass wir mit kluger Verkehrsplanung eingreifen müssen. Und das bedeutet auch, dass hier investiert werden muss.
Schlüsselprojekt S-Bahn
Die Aufwertung der Bahnverbindung nach Köln und Mönchengladbach zur S-Bahn ist seit vielen Jahren eines meiner persönlichen politischen Hauptanliegen. Die kontinuierliche Arbeit der vergangenen Jahre, von der Vorstellung des von Guido van den Berg und mir erarbeiteten S-Bahnkonzepts 2010 über viele Verhandlungen in diversen Gremien von VRS bis NVR, hat inzwischen dazu geführt, dass die Realisierung der S-Bahn immer näher rückt.
Die deutliche Verbesserung der Bahnverbindung wird laut Studie dazu führen, dass deutlich mehr Pendler vom Auto auf die Bahn umsteigen werden. Dies bedeutet aber auch, dass wir großzügige P&R Anlagen bereitstellen müssen, damit die Menschen das neue Bahnangebot nutzen können. Dies betrifft neben dem Bahnhof Stommeln auch den Zentralort, wo schon heute alle Parkplätze rasch vergeben sind.
Ganz wichtig wird es sein, den neuen Haltepunkt im Pulheimer Gewerbegebiet (Höhe Segmüller) von Anfang an mit ausreichend Parkraum auszustatten. Dies kann dann auch den Pulheimer Bahnhof entlasten.
Bessere Busverbindungen
Insgesamt muss der Nahverkehr bei uns ausgebaut werden. Aber insbesondere auch mit Hinblick auf eine sinnvolle und für die Fahrgäste komfortable Anbindung an die Bahnhaltepunkte, muss das Angebot in Pulheim deutlich verbessert werden. Prüfenswert ist die Einführung eines Stadtbus und eines Nachtbus.
Brauweiler muss mit einem eigenen Busanschluss nach Weiden- Zentrum und Weiden-West versehen werden.
Stadtbahnanschluss Brauweiler
Um Brauweiler von Verkehr zu entlasten, ist auf Dauer ein Stadtbahnanschluss nötig. Dieser hätte auch Vorteile für Dansweiler, Sinthern und Geyen. Der Streckenverlauf sollte von Widdersdorf entlang des neuen erweiterten Gewerbegebiet Brauweiler verlaufen. Endstation wäre dann zunächst am Schulzentrum in Brauweiler.

Großmaßnahme Bonnstraße
Die Bedeutung der Bonnstraße für den Pulheimer Verkehr ist offensichtlich. Durch den Ausbau im Bereich Frechen wird aber auch die kreisweite Bedeutung der Straße weiter steigen und entsprechend mehr Verkehr Richtung Pulheim führen.
Brauweiler, Sinthern und Geyen müssen langfristig deutlich vom Verkehr und den Verkehrsemissionen entlastet werden. Deshalb lehnen die Pulheimer SPd und den einfachen vierspurigen Ausbau der Bonnstraße ab. Um die Anwohner zu entlasten setzen wir uns streckenweise für eine Alternativroute ein. Nur so kann eine Verbesserung für die betroffenen Bewohner der Pulheimer Stadteile erreicht werden.
Angedachter Streckenverlauf:

Zwischen Freimersdorf und B 59 Höhe Möbelhaus Segmüller soll dazu unter anderem die alte Kreisstraße K5 reaktiviert werden. Deren Verlauf am Randkanal vorbei und um das Gewerbegebiet Brauweiler herum soll dann mit Anbindung an die B 59 bis zum Möbelhaus Segmüller verlängert werden.
Nordumgehung Pulheim
Richtige deutlich wird die Entlastung für Pulheim aber nur, wenn parallel zu diesen Maßnahmen auch die Nordumgehung Pulheim realisiert wird. Dann kann von der neu entstehenden Sinnersdorfer Westumgehung der Durchgangsverkehr komplett um den Pulheimer Zentralort herumgeführt werden.

Parkplatzsituation
Die Parkplatzsituation im Zentralort und in den Ortsteilen muss dringend verbessert werden. Damit sollten Maßnehmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität einhergehen. „Dies wäre auch ein aktiver Beitrag zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Walter Lugt.
„In Pulheim regen wir an zu prüfen, ob Parkpaletten hinter der Kreissparkasse oder der Volksbank errichtet werden können. Die Option einer Tiefgarage im brachliegendem „Jakobstraßen-Gebiet“ sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Mittelfristig muss auch die Parkplatzsituation am Bahnhof deutlich verbessert werden“, erläutert Timm die Vorschläge für den Zentralort.