Vergangene Woche war ich mit Dierk Wiese, dem parlamentarischen Staatsekretär bei der Bundeswirtschaftsministerin und einer Delegation bestehend aus SPD-Politikern und Arbeitnehmervertretern im Braunkohle-Revier auf Tour. Wir haben uns neben den Tagebauen und der Rekultivierung vor allem die Forschungseinrichtung im Kompetenzzentrum Braunkohle in Niederaußem angeschaut. Diese Kooperation für einen Forschungslehrstuhl am Standort Niederaußem, an der die Ruhr-Uni Bochum und unter anderem das Fraunhofer-Institut beteiligt ist, wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Besucht haben wir einen ersten Synthesegas-Teststand, den RWE gemeinsam mit ThyssenKrupp mit Förderungen des Bundeswirtschaftsministeriums entwickelt hat. Dabei geht man davon aus, dass die Braunkohle immer mehr als Energieträger zur Stromerzeugung von regenerativen Energien abgelöst wird.

Wegweisende Forschung
Die Forschung, die dort stattfindet, kann den Schlüssel für das Ende unserer Abhängigkeit von Erdöl als Grundstoffe der chemischen Industrie sein. Denn die Braunkohle ist als heimischer Rohstoff eigentlich zu schade zum Verbrennen. Und noch zukunftsweisender sind die Möglichkeiten in eine geschlossene Kohlenstoff-Kreislaufwirtschaft einzusteigen. An deren Ende stünde dann ein Verwertungskreislauf, der unter dem Strich den C02-Ausstoß reduziert. (Die unter diesem Beitrag verlinkten Beiträge enthalten viele weitere technische Informationen für alle, die in dieses Thema weiter einsteigen möchten.)
Hier wird konstruktiv für die Zukunft geforscht, nicht nur im Hinblick auf die Technik, sondern auch für die Chancen der deutschen Wirtschaft. Denn unsere Energiewende kann nur gelingen, wenn die wirtschaftliche Stärke Deutschlands nicht unter ihr leidet. Nur dann werden andere Nationen ermutigt ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Wir wollen zeigen, dass das gelingen kann. Ziel der SPD ist es, den technologischen Fortschritt so zu gestalten, dass Umwelt- und Klimaschutz, Wirtschaftskraft und soziale Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden.
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